Kita-Leitfaden für zugewanderte Familien
Viele der in den letzten Jahren zugewanderten Familien kennen aus ihrer Heimat keine Kindertagesstätten (Kitas). Die Mitarbeitenden in den Einrichtungen stehen daher vor der schwierigen Aufgabe, den Menschen aus den unterschiedlichen Kulturkreisen die Arbeit in deutschen Einrichtungen deutlich zu machen. Dabei soll der neue Kita-Leitfaden helfen.
Bei der Konzeption des Leitfadens waren zugewanderte Eltern sowie Kita-Leitungen beteiligt. In dem Leitfaden erfahren die Eltern, weshalb Kinder in Kitas gehen, worin der Unterschied zur Schule besteht, was Kinder in Kitas lernen und warum die Zusammenarbeit zwischen Kitas und Eltern so wichtig ist. Die Organisation einer Kita wird erläutert, die Themen „Religiöse Bildung“ und „Kinderrechte“ behandelt.
Hilfe beim Zugang zum deutschen Bildungssystem
„Der Diakoniestiftung war es ein großes Anliegen, diesen Leitfaden zusammen mit dem Fachreferat zu erstellen“, sagte Michael Burkert, Vorsitzender des Beirats der Stiftung. Zugewanderten Familien und vor allem deren Kindern, werde damit eine Hilfe beim Zugang zum deutschen Bildungssystem vor der Schulzeit gegeben.
„Wir setzen mit dem Leitfaden, ein Zeichen der Wertschätzung. Wir möchten die Familien dabei begleiten, ihre Kinder in Kitas gut aufgehoben zu wissen“, sagte Diakoniepfarrer Udo Blank. „Der Leitfaden soll eine Praxishilfe sein, die den Bildungs- und Erziehungsauftrag in Kitas veranschaulicht und gleichzeitig dem Austausch mit Eltern dient.“ Zugewanderte Familien sollten damit ermuntert werden, ihre Kinder in der Kita anzumelden.
Erfahrungen bei der Erziehung austauschen
„Im Kita-Alltag stellen wir fest, dass unsere Einrichtung oftmals der erste Ort der Begegnung mit anderen Familien ist, die hier schon lange leben oder auch zugewandert sind“, erläuterte Petra Hübchen, Leiterin der Kita Arche Noah in Neunkirchen. „Hier haben sie die Möglichkeit, gemeinsame Erfahrungen bei der Erziehung auszutauschen.“ Deshalb seien Kitas auch wichtige Orte der Integration.
„Ich erlebe oft, dass die Mitarbeitenden und die Träger sich mit der Integration der Familien alleine gelassen fühlen“, sagte Diemuth Hock-Forth, Fachberaterin im Referat der Diakonie Saar. Um Chancengleichheit im Bildungssystem herzustellen, sei es wichtig Gemeinsamkeiten und Unterschiedlichkeiten wahrzunehmen und dann in respektvollen Dialog miteinander zu treten. Dabei könne der Kita-Leitfaden eine große Hilfe sein.
Der Leitfaden soll nun in der Arbeit der Kitas und den Einrichtungen, die sich mit der Integration von hier zugewanderten Menschen beschäftigen, etwa Sprach- und Integrationskursen eingesetzt werden.
Er ist erhältlich beim:
Referat Kindertageseinrichtungen der Diakonie Saar,
Mainzer Straße 269
66121 Saarbrücken
Telefon: 0681 / 77074
refkita@dwsaar.de
Die einzelnen Hefte können hier unter Downloads heruntergeladen werden:
in Arabisch
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in Russisch
in Rumänisch
Der Kita-Leitfaden entstand mit der Unterstützung des Projektes „Demokratie und Vielfalt“ der Diakonie Deutschland im Rahmen des Bundesprogrammes „Demokratie Leben“ das vom Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend gefördert wird.
Die Diakoniestiftung an der Saar dient der Förderung diakonischer Arbeit im Saarland. Sie ist eine Antwort auf die stetig steigende Not in einer sich verändernden Welt. Sie legt das in ihre Hände gegebene Vermögen im Einklang mit christlichen Werten an und erhält es in seiner nachhaltigen Ertragsfähigkeit. Durch Zustiftungen kann das Stiftungskapital weiter wachsen und so über viele Jahre dem Gemeinwohl dienen. Die Diakoniestiftung an der Saar ist als rechtsfähige, kirchliche Stiftung des bürgerlichen Rechts anerkannt. Der Stiftungsvorstand sorgt für die satzungsgemäße Verwendung der Erlöse. Zuwendungen sind steuerlich begünstigt.