Menschen ohne Wohnung oder in besonderen Schwierigkeiten bleiben oft ohne ärztliche Hilfe, wenn sie krank sind. Häufig nehmen sie das allgemeine Gesundheitssystem kaum in Anspruch. Oftmals besteht kein Krankenversicherungsschutz oder es werden mögliche Leistungen aus verschiedenen Gründen nicht in Anspruch genommen. Neben fehlendem Geld ist auch Scham für viele ein Hemmnis, im Krankheitsfall eine Arztpraxis oder ein Krankenhaus aufzusuchen.

 Mit unserem Angebot der medizinischen Grundversorgung für wohnungslose Menschen, erreichen wir eine große Zahl von Hilfesuchenden. Sie erfahren durch die Unterstützung von Ärzten und Sozialarbeitern rasch und unkompliziert Unterstützung. Auch durch die Zusammenarbeit werden  Hemmschwellen für die Betroffenen niedrig gehalten. Die Sozialarbeiter motivieren Wohnungslose beim Kontakt auf der Straße oder im Beratungszusammenhang dazu medizinische Hilfen in Anspruch zu nehmen und vermitteln auf Wunsch Behandlungstermine bei den Ärzten der Praxis.

Die medizinische Grundversorgung für Wohnungslose im Haus der Diakonie in Saarbrücken verfügt über einen eigenen Praxisraum. Ärzte verschiedener Fachrichtungen stehen dort zur Verfügung.

 Die Praxis ist mit Geräten zur medizinischen Grundversorgung ausgestattet: Notfallkoffer, EKG, Lungenfunktionsmessgerät und Verbandsmaterialien. Sie arbeitet mit einem Labor zusammen, so dass alle notwendigen Laboruntersuchungen durchgeführt werden können.

Bei Bedarf machen Sozialarbeiter und Ärzte auch Hausbesuche bei Erkrankten oder suchen sie in den Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe auf. Durch Medical Streetwork erreichen sie auch Menschen, die sich im öffentlichen Raum aufhalten und medizinische Hilfen benötigen.

Die Praxis wird in Zusammenarbeit mit der Kassenärztlichen Vereinigung des Saarlandes geführt. Die Ärzte arbeiten ehrenamtlich. Sie bieten eine feste Sprechstunde an: mittwochs von 9 bis 12 Uhr.